Sonntag, 09. Oktober 2016

 

Die Grenzen der Fainess überschritten

MBSV Männer unterliegen beim VfL Potsdam II knapp mit 22:21

Potsdam. (ter) Beim 1. VfL Potsdam II kassierten die Handballer des MBSV Belzig am vergangenen Sonnabend ihre erste Saisonniederlage. Mit den zwei verlorenen Punkten konnte Trainer Mario Beutler leben, aber nicht mit der Art und Weise, wie das 21:22 zustande kam.

 

Trainer Mario Beutler sah seine Spieler von den Unparteiischen in Potsdam nicht genügend geschützt.

Bis auf die Langzeitverletzten Marc O'Neill und Johannes Horn reisten die Bad Belziger in voller Mannschaftsstärke an und traten mit den 3:1 Punkten im Rücken auch recht selbstbewusst auf. Beutler ließ sein Team mit einer 6-0-Deckung beginnen, an dem sich der Gegner "die Zähne ausbiss". Doch auch die Potsdamer verfügten über eine stabile Abwehr. Man merkte beide Reihen den gegenseitigen Respekt an.

 

Mitte der ersten Hälfte wurde die Angriffsleistung der Gäste effektiver. Über den Kreis lief nicht viel, doch konnten die Akteure dort immer wieder Sperren setzten, die Erik Merkel oder Tommy Boskugel für Würfe aus dem Rückraum nutzten. In der Schlussphase der ersten Hälfte führten die Bad Belzier mit drei Toren, doch Nachlässigkeiten ließ die VfL-Reserve zur Pause noch auf 11:12 heran kommen.

 

Den größeren Schwung aus der Kabine nahmen die Hausherren mit, bauten den Vorsprung in kurzer Zeit auf 16:13 aus. Die Gäste wachten aber wieder rechtzeitig auf, kämpften sich Tor um Tor heran, bis zum 18:18-Gleichstand. Gleichzeitig verschärfte sich jedoch die Situation auf dem Spielfeld. Die Potsdamer überschritten zusehends die Grenzen des Erlaubten, ohne dass die Unparteiischen einschritten. Das erzürnte Trainer Beutler, der ansonsten bei Niederlagen nicht die Schuld bei den Schiedsrichtern sucht. "Boskugel musste mehrere Schläge inklusive Pferdekuss einstecken. Wendland humpelte vom Feld, wir hoffen, dass es kein Bänderriss ist. Fricke musste nach Attacken ebenfalls immer wieder Pausen einlegen", fasste Beutler die Geschehnisse zusammen. So kamen alle Spieler zu ihren Einsatzzeiten und was den Coach besonders erfreute, es kam zu keinem Riss im MBSV-Spiel.

 

So blieb die Partie bis zum Ende offen, da die Gastgeber die Bevorzugung durch die Referees nicht vollständig nutzten konnten. Der Höhepunkt der schlechten Schiedsrichterleistung ereignete sich dann in der Schlussminute. Maik Fricke eroberte sich den Ball in der eigenen Deckung, setzte zum Konter an, den ein Potsdamer mit hartem Einsatz von der Seite unterband, unter anderem griff er in das Gesicht von Fricke. Der knallte auf den Hallenboden, blutete aus dem Cut unter dem linken Auge. Der Schiedsrichter gab aber nur Freiwurf aus dem Feld, da angeblich beide Spieler zum Ball gegangen wären, also keine Absicht vorlag. Ihren zweiten Siebenmeter bekamen die Gäste dann eine Sekunde vor Schluss, den Boskugel zum 21:22-Endstand verwandelte.

 

Trainer Beutler ärgerte sich, dass er nach dem Abpfiff nicht offiziell Protest eingelegt hat, er war noch zu aufgewühlt: "Beim nächsten Mal werde ich nicht zögern, ich muss meine Spieler schützen, die wollen am Montag schließlich ihren Beruf nachgehen. Diese Schiedsrichter sollen uns nicht mehr pfeifen."

Mit dem Auftritt seines Teams war er vollauf zufrieden: "Wir haben nur wenige Torchancen zugelassen. Von den 22 Toren waren vier Siebenmeter, zwei wurden gehalten, das ist gegen Potsdam eine tolle Leistung."

 

Kommenden Sonntag (16. Oktober) steht die schwere Partie bei Berolina Lychen an. Fehlen werden Merkel und Andreas Korth, ob Fricke, Boskugel und Wendland mitreisen können stand zu Wochenbeginn nicht fest.

 

MBSV Belzig:

Dehne, Schröter, Hartisch, Korth, Merkel 6, Boskugel 7, Senst 4, Fricke 4, Kernke, Paul, Dreer, Dümchen, Wandersee, Wendland.

 

 

Martin Terstegge (MOZ)

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