Montag 16. Juli 2018
Weibliche Jugend D schlägt (fast) alle Mannschaften beim größten Berliner Nachwuchsturnier.
Berlin. Am 30.06.2018 fuhren die Mädchen des MBSV Belzig als Teilnehmer zum größten Nachwuchsturnier Berlins, dem BärlinCup. An diesem Wochenende konnten die Belziger Trainer auf eine fast vollständige Mannschaft zugreifen, denn mit Neele Garpow fehlte diesmal nur eine Spielerin.
Aber dessen ungeachtet traf sich die Mannschaft inklusive der mitfahrenden Eltern sowie der gemischten E Jugend des MBSV am Samstagmorgen an der Karl Liebknecht Halle zur Abfahrt. Der Plan mit dem Zug zum Turnier zu reisen musste an diesem
Wochenende, auf Grund eines Böschungsbrandes, individuell gestaltet werden um ein pünktliches Eintreffen in Berlin sicherzustellen.Mit der Unterstützung aller Eltern konnte der Zug in Borkheide aber pünktlich erreicht werden und die Teilnahme am Turnier startete reibungslos.
Im Jahrgang der Belziger Mädels waren insgesamt 20 Mannschaften gemeldet. Gespielt wurde je 18 Minuten ohne Halbzeit oder Timeout. Darüber hinaus ist eine Besonderheit des BärlinCups, dass es sich bei diesem Turnier um ein OpenAir Turnier handelt. Gespielt wird je nach Zuteilung auf Rasen oder Kunstrasen.
Eingeteilt waren die Teams in 4 Staffeln mit je 5 Mannschaften. Der MBSV reihte sich mit dem Pro Sport Berlin2, VfV Spandau 2, HSV Oberhavel, und der SG OSF1 in die Staffel B ein. Gespielt wurde Jeder gegen Jeden um sich für die entsprechenden weiteren Begegnungen in der KO Runde zu qualifizieren.
So trafen in erster Begegnung die Belziger Mädels auf die gleichaltrige Vertretung von Pro Sport Berlin. Die Spielerinnen des MBSV hatten sich für dieses Turnier offensichtlich etwas vorgenommen und dominierten die gegnerische Mannschaft über das ganze Spiel hinweg. Die Verteidigung stand gut, die Zusammenspiele klappten auch schon ganz ansehnlich, nur der Torabschluss holperte doch ziemlich. Wenn die Würfe auf das gegnerische Tor konzentrierter gewesen wären, dann hätte man diese Partie deutlicher als nur mit 15:5 gewonnen.
Die negative Torausbeute sollte sich bereits im zweiten Spiel bemerkbar machen. Mit der zweiten Vertretung des gastgebenden Vereins, VfV Spandau, hatten die Mädels eben aus diesem Grund ihre Schwierigkeiten. Verteidigung in Ordnung, Passspiel auch noch akzeptabel, aber der Ball wollte einfach nicht ins gegnerische Tor gehen. So musste über fast den gesamten Spielverlauf hinweg die Partie an den Gegner aus Berlin abgegeben werden. Und die Zeit lief gegen die Mädels des MBSV. Erst wenige Minuten vor Ende der Partie gelang dem MBSV der Ausgleich zum 6:6. Den Gegnern wurde nun auf dem Rasen kein Platz mehr geschenkt und das Spiel konnte noch einmal gedreht werden, so dass die Belzigerinnen mit dem Stand von 8:6 das Feld als Sieger verließen.
Als Dritter wollte sich der HSV Oberhavel mit den Belziger Spielerinnen messen. Diese Mannschaft hatte beide vorherigen Partien verloren, so dass sie gegen Belzig ihre ersten Punkte sammeln wollten. Schnell wurde aber deutlich, dass dies absolut unmöglich war. Genau wie in den anderen Partien davor, standen die Mädels des MBSV stark in der Abwehr und spielten gut nach vorne. Aber vor dem gegnerischen Tor wurden leider zu viele Abspielfehler begangen und die Würfe noch zu schlecht angesetzt, bzw. verwandelt. Die Belziger hatten zwar den höheren Spielanteil und waren auch häufiger im Ballbesitz. Aber auf Grund der schlechten Torausbeute konnte das Spiel lediglich mit einem 16:1 beendet werden.
Nun hieß der letzte Gegner der Gruppenphase SG OSF Berlin. Beide Teams waren ungeschlagen und der MBSV mit dem besseren Torverhältnis noch auf Platz Eins der Gruppe. Jedes Team wollte natürlich den ersten Platz am Ende der Gruppenphase innehaben um im dann folgenden Überkreuzvergleich der KO Runde auf den Zweitplatzierten der Gruppe A zu treffen.
Der Gegner spielte vorrangig über seine beiden großgewachsenen und sehr schnell agierenden Rückraumspielerinnen. Diese bekamen die Mädels des MBSV in den ersten Minuten des Spiels nicht in den Griff. Auch im Laufe der Partie wurde der Gegner immer wieder zu leichten Toren eingeladen. Gepaart mit der noch immer anhaltenden eigenen Schwäche vor dem gegnerischen Tor musste diese Partie mit einem verdienten 9:12 verloren gegeben werden.
Nach dieser Partie waren beide Trainer gefordert. Die Spielerinnen ließen sich nun ob des verloren geglaubten Traums vom Turniersieg hängen. Ihnen musste deutlich gemacht werden, dass der Weg zum Podest nun zwar schwieriger sein würde, aber sie die Gruppenphase mit einem tollen Ergebnis beendet hatten. So erfolgreich, dass sie jetzt in der Gruppe der letzten acht Mannschaften waren, die um den ersten Platz kämpfen werden. Darüber hinaus waren sich die Belziger Trainer einig, dass wenn die Partie eine zweite Halbzeit bekommen hätte dann wäre der MBSV als klarer Sieger vom Feld gegangen.
Das machte den Mädels wieder Mut und verlieh ihnen so viel Spielfreude um motiviert gegen den nächsten Gegner anzutreten. Mit dem MTV Altlandsberg wartete nun der Erste der Gruppe A auf die Belziger Mädels. Die Spielerinnen aus Altlandsberg hatten in ihrer Gruppe alles Spiele gewonnen und darunter sogar die Erste Vertretung der Füchse Berlin geschlagen. Leider fehlte dem Gegner aber ab der KO Runde zwei Spielerinnen, so dass die Belziger Trainer sich entschlossen ebenfalls ihre Mannschaft zu dezimieren um das Spiel sportlich zu gewinnen.
Schnell führten die Mädels aus Belzig mit einigen Toren Vorsprung denn die Partie wurde anfänglich gut in Angriff und Abwehr gestaltet. Leider schlichen sich aus dem sicher geglaubten Sieg dann zu viele unbedachte Aktionen ein, so dass der Gegner sich bis zum Ende der Partie noch auf ein knappes Ergebnis von 11:9 heranschleichen konnte
Nun wartete mit dem nächsten Gegner auch der spätere Turniersieger auf den MBSV. Der Gegner vom TSC Berlin war an diesem Tag eine Nummer zu groß für die Belziger Spielerinnen. Die Mädels vom TSC liefen schnell, spielten gut zusammen und trafen sicher und stellenweise unhaltbar des Tor des MBSV Belzig. Weder in der Abwehr noch im Angriff fanden die Mädels aus Belzig die richtigen Mittel um das Spiel zu drehen und anders zu gestalten so dass beim Stand von 7:18 der TSC Berlin verdient den Platz als Sieger verließ.
Aber trotz der hohen Niederlage waren die Belziger Trainer hoch zufrieden mit ihren Spielerinnen. Bei einem solch hochklassig besetzten Turnier mit zahlreichen namhaften Vertretungen aus Berlin und Brandenburg ist es dem Team aus Belzig geglückt unter den letzten Vier Mannschaften zu landen. Und selbst nach dieser Niederlage war noch immer ein Platz auf dem Podest möglich.
Und dann ging es im Spiel um Platz Drei noch einmal gegen die Vertretung von der SG OSF Berlin. Das Gruppenspiel unglücklich mit 9:12 verloren, wollten die Belziger Spielerinnen schon die Köpfe hängen lassen, da sie von einer erneuten Niederlage ausgingen. Die Einzigen die mit der Ansetzung glücklichen waren, waren die beiden Belziger Trainer. So konnte den Mädels erläutert werden, dass sie nun die Chance zur Revanche bekommen hatten. Die Trainer waren absolut davon überzeugt, dass bei einer zweiten Halbzeit das Spiel in der Gruppenphase hätte gewonnen werden können.
Mit diesen Worten und Anregungen gestärkt und mit einigen Umstellungen in der Mannschaft gingen die Mädels motiviert und begeistert in die letzte Begegnung des Tages.
Mittlerweile dauerte dieser für einige der Kinder bereits 10 Stunden wach sein und 108 Spielminuten bei strahlendem Sonnenschein in den Knochen.
Trotz der eigenen Erschöpfung gingen diesmal die Mädels aus Belzig mit 3:1 in Führung. Sie konnten den Vorsprung gegen einen Gegner, der ebenfalls unbedingt den dritten Platz im Turnier erobern wollte jedoch nicht lange halten. Die Mädels vom OSF kämpften sich heran. Die starken Rückraumspielerinnen aus Berlin machten es der Belziger Abwehr immer schwerer, erzielten Tor um Tor und der Gegner übernahm beim Stand von 3:4 sogar die Führung im Spiel.
Und plötzlich schien ein Ruck durch alle Spielerinnen zu gehen. Die weibliche Jugend D des MBSV Belzig wollte dieses Spiel um keinen Preis der Welt aus der Hand geben. Die Mannschaft gab sich trotz des Rückstandes nicht auf. Alle Spielerinnen schienen plötzlich zu nicht geahnten Leistungssteigerungen in der Lage, alle Kraftreserven wurden mobilisiert. Die Abwehr der Mannschaft stellte sich nahezu grandios auf den Angriff des Gegners ein. Die Belziger Mädels schafften eine großartige Zusammenarbeit des gesamten Teams in der Abwehr. Ein ums andere Mal verpufften die Bemühungen der Gegnerinnen durch die belziger Abwehr zu kommen. Und in den Momenten wo dies dennoch gelang, konnte eine in diesem Spiel großartig haltende Ronja Schmidt selbst 100% Torchancen des Gegners verhindern.
Und selbst die bis dahin nur mittelmäßige Angriffsleistung wurde durch das gesamte Team aufs Höchstmaß gesteigert. Saubere Pässe wurden gespielt, die Gegner wurden mit zahlreichen Finten überrumpelt, Zusammenspiele wie auf höchstem Trainingsniveau wurden mitten in der gegnerischen Abwehr gezeigt, die selbst die beiden Belziger Trainer zum Staunen brachten.
Die Anspannung des Spiels war über die gesamte Spielzeit von 18 Minuten direkt zu greifen. Die Mädels, wurden von der Seite toll von den mitgefahrenen Eltern und den Spielern der gemischten E Jugend des MBSV angefeuert und nach vorne gepeitscht.
Mit der mit Abstand besten Spielleistung des gesamten Turniers konnten die Mädels aus Belzig eine großartige Leistung vollbringen und holte sich mit einer überrangenden Leistung beim Endstand von 9:5 einen überraschenden dritten Platz.
Und mit Abpfiff des Spiels drehte sich die Anspannung und Leistungsbereitschaft in pure Freude und der dritte Platz wurde von allen Spielerinnen wie der verdient großartige Sieg, der auch er war, frenetisch bejubelt.
Den Tag ließen wir in Ruhe bei einem leckeren Essen im Il Castello ausklingen. Die Mädels sprachen immer wieder von ihren Eindrücken des Tages und natürlich von der eigenen tollen sportlichen Leistung.
Die Freude der Mädchen war permanent zu spüren und die lächelnden Gesichter sprachen deutlich für sich!
Anna Bräuer, Paula Bundschuh, Nele Reichardt, Emily Schubert, Ronja Schmidt, Mathilda Hainke, Frieda Hanse, Lenya Schulz, Greta Ryll, Saskia Baunack
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